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Stefanie Zesewitz
Autorenseite
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"Donaunebel"
*neu im März 2015*: ISBN-13: 978-3896562302
Theo Brunner ist der Inbegriff eines charmanten Wieners, dem die Mädchen reihenweise erliegen. Auch die russische Adlige Aglaja Struzhanova verliebt
sich widerstrebend in Theo, denn sie hat erst vor Kurzem in den Revolutionswirren ihre Geliebte verloren und will sich ihre Gefühle für Theo nicht eingestehen.
Theos Leben ist eine Gratwanderung, denn obgleich sie von allen für einen jungen Mann gehalten wird, verbirgt sich hinter dem unwiderstehlichen Herrn Brunner
die nicht minder bezaubernde Theodora, die eine Profession gewählt hat, in der sie als Frau niemals eine Chance gehabt hätte: das Bestattungsgewerbe.
Kenntnisreich und respektvoll umsorgt Theo die Verstorbenen bei Pietät Huber, bis der Chef ihr auf die Schliche kommt und Theo die Zeit des Ersten Weltkrieges
im Leichenkeller eines Krankenhauses verbringt, wo sie ihre Techniken perfektioniert. Als sie und Aglaja sich näher kommen und Theo ihre Identität lüftet,
beginnen die Schwierigkeiten erst richtig, denn in Österreich stehen Beziehungen zwischen Frauen noch unter Strafe.
"Wie ein Versprechen"
*Neu im September 2013*: ISBN 978-3-89656-214-2
Dina Harms ist erst achtzehn, als sie im Herbst 1928 aus der ostfriesischen Provinz in Hamburg eintrifft. Was wird hier auf sie warten? Vorerst einmal nur Tante Luise und die Hauswirtschaftsschule, der einzige Grund, den ihre Mutter akzeptiert hat, um sie gehen zu lassen. Doch wenige Monate später fliegt Dina von der Schule und muss um ihr Leben in der Großstadt kämpfen.
Als sie dem Fotografen Siegfried Lohmann begegnet, bietet er ihr einen Ausweg an: Sie beginnt eine Lehre bei ihm, was ihr deutlich mehr liegt als das Hausfrauen-ABC. In Siegfrieds Atelier lernt sie die Medizinstudentin und Lebefrau Selene von Merten kennen und verliebt sich Hals über Kopf in sie.
Sehr bald schon sind Selenes undurchsichtige Vergangenheit und ihre exaltierte Ex-Geliebte Dinas geringstes Problem, denn Anfang der 1930er Jahre gewinnen die Nazis auch im liberalen Hamburg schnell an Boden. Selene ist Kommunistin, sympathisiert mit dem verbotenen Rotfrontkämpferbund und überredet Dina dazu, Fotos für illegale Publikationen zu machen. Damit rückt sie Dina ebenfalls in gefährliche Nähe zu ihrem eigenen Tun. Als sich die Schlinge um beide zusammenzieht, trifft Dina eine folgenschwere Entscheidung …
Rezensionen und Presse
Landeszeitung Lüneburger Heide, von Elena Gulli
Lesetipp „Wie ein Versprechen“, von Jess Doengens für www.phenomenelle.de
Dina Harms zieht 1928 vom Land in die Stadt Hamburg, um dort auf eine Hauswirtschaftsschule zu gehen. Glück für sie, denn sie lernt Freundin Ida kennen. Ansonsten ist es eher eine kurze Stippvisite; sie fliegt von der Schule.
Bei einer Party darf sie die Kamera eines Freundes von Idas Bruder Simon ausprobieren und die Fotografie lässt sie nicht mehr los – Momente festhalten und experimentieren, das ist ihr Wunsch und später Passion.
Sie trifft auf dem Schulweg immer mal auf Siegfried Lohmann, der ihr nach dem Schulverweis sofort einen Job in seinem Fotoladen anbietet, weil er ihr Talent längst erkannt hat.
Schon bald fotografiert sie nicht nur Kinderportraits und Hochzeiten, sondern auch Werbung für einen Nachtclub und nicht ganz ungefährliche Demonstrationen.
Bei ihrer Arbeit lernt sie Selene kennen, die sie fasziniert. Selene nimmt sie mit – zu politischen Kundgebungen und in die Oper und vor allem auf einen Weg zu sich selbst – Dina lernt, sich zu behaupten – auch gegen Selene, die zwar eine Beziehung mit Dina führen möchte, aber Angst hat, zu sehr geliebt zu werden. Außerdem trägt sie ein Familiengeheimnis mit sich herum, hinter das Dina zu kommen versucht.
Autorin Stefanie Zesewitz beschreibt noch viel mehr Lebensgeschichten, die alle irgendwie bei Dina zusammenlaufen.
Ida, die mit Dinas Liebe zu Selene ein Riesenproblem zu haben scheint, deren Bruder, dessen Freund Friedrich, Dinas eigene Familie – alle Personen und alles, was in diesen Jahren geschieht, sind so wahnsinnig “nah”.
Dieses Buch habe ich kaum aus der Hand legen können. Es ist spannend, berührend und unglaublich gut recherchiert von der ersten bis zur letzten Seite und kann locker mit Büchern wie “Die Bücherdiebin” oder “Der Junge, der Träume schenkte” mithalten.
Der bedrückend-schleichende Beginn der Nazizeit, die Ängste aber auch die Euphorie der Menschen – es ist alles so nachvollziehbar und man kann mit jedem Einzelnen mitfühlen.
Ich wünsche mir noch viel, viel mehr solche Bücher dieser Autorin!
Quelle:
Phenomenelle
Buchbesprechung: Trulla, Bremen, www.trulla-bremen.de
Stefanie Zesewitz hat mit diesem historischen Roman ihr zweites Buch vorgelegt. „Wie ein Versprechen“ ist noch vielschichtiger und tiefgehender als ihr
erster Roman. Die junge Dina Harms kommt aus dem Friesenland in die Großstadt Hamburg. Allerdings ist die Haushaltsschule überhaupt nicht ihr Ding und sie
fliegt bald heraus. Durch eine glückliche Fügung entdeckt sie ihr Talent für die Fotografie und findet eine Lehrstelle. Bald verliebt sie sich in die
extravagante Selene von Merten. Doch die Beziehung ist schwierig. Selene kämpft mit aller Kraft gegen den Nationalsozialismus und ist oft wochenlang
verschwunden. Kurz nach der Machtergreifung Hitlers wird Selene verhaftet und Dina gerät ins Visier der Machthaber.
Dieser Roman ist hervorragend recherchiert und schildert die Jahre vor und während des Nationalsozialismus als wäre man dabei gewesen.
Quelle:
Trulla Bremen
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"Der Duft von Seide"
ISBN: 978-3-89656-197-8, erschienen im Querverlag im März 2012
Als Camiel le Blanc 1848 erstmals nach London kommt, gerät sie unweigerlich in das Getriebe gesellschaftlicher Konventionen. In den Kolonien aufgewachsen, weiß die junge Malerin nicht, was in konservativen Kreisen von einer Frau erwartet wird.
Als sie der verheirateten Julia Norton begegnet, wird die Freidenkerin Camiel vor die Wahl gestellt: Entweder sie spielt die Charade von Sitte und Anstand mit oder sie wird Julia unwiderruflich verlieren.
Durch geschicktes Taktieren schafft Camiel es, Julias Mann Roderick davon zu überzeugen, dass sie die Richtige ist, um Julia auf einen Kuraufenthalt nach Bath zu begleiten. Hier findet nun auch ihre leidenschaftliche Beziehung ihre Erfüllung. Eine Entscheidung hängt in der Luft.
Das viktorianische England dient als bilderreiche Kulisse für ein Verhältnis unter Frauen, das seiner Zeit weit voraus ist.
Rezensionen und Presse
Buchhandlung Löwenherz, Wien
Stefanie Zesewitz hat einen perfekten lesbischen viktorianischen Roman geschrieben, perfekt, weil nicht nur Sprache und Erzählführung alle Merkmale des klassischen englischen Romans des 19. Jahrhunderts aufweisen, sondern auch, weil die Geschichte ebenso überraschend wie plausibel erzählt wird. So stilecht und plausibel ist »Der Duft von Seide«, dass ich mich mittlerweile frage, warum eigentlich nicht alle viktorianischen Romane mindestens einen lesbischen Handlungsstrang haben, ob Heathcliff nicht vielleicht doch eine Frau in Männerkleidern war. Stefanie Zesewitz entwickelt nämlich neben der lesbischen Haupthandlung mehrere lesbische Nebenhandlungen, so dass völlig ungezwungen eine Gegenwelt von Frauen liebenden Frauen ersteht, quer durch alle in England scharf gegeneinander abgegrenzten Gesellschaftsschichten und über das ganze Land verteilt. Diese Gegenwelt ist für Camiel ebenso selbstverständlich wie sie für Julia neu und atemberaubend ist, und durch diesen Kontrast hält Stefanie Zesewitz auch die Balance zwischen Normalität und Unerhörtheit ihrer lesbischen Liebesgeschichte von vor über 150 Jahren. Dass die Schwestern Brontë - freilich nur als beste Freundinnen und gar nicht lesbisch - im Roman mitwirken, ist eine vornehme Reminiszenz an ein Vorbild, dessen Vergleich »Der Duft von Seide« nicht zu scheuen braucht.
Elke Heinicke für http://virginia-frauenbuchkritik.de
Liebe im Viktorianischen Zeitalter
Eine Frauenliebe im viktorianischen England. In einer Epoche von Anstand und Sittenstrenge blüht eine verbotene Liebschaft, wie der Klappentext verspricht – und Liebe, Lust, Leidenschaft, Erfüllung und Aufregung bietet der Erstlingsroman von Stefanie Zesewitz in der Tat reichlich. Was den Roman darüber hinaus auszeichnet, sind die Protagonistinnen, ausgesprochen starke Frauenfiguren:
Da ist zu allererst Camiel Le Blanc, genannt Cam, eine ungewöhnliche junge Frau, die in den britischen Kolonien relativ frei aufgewachsen ist und nach dem Tod ihres Vaters ein mündiges Leben führen konnte. In Indien hatte sie für zwei Jahre selbstständig und mit großem Erfolg die Führung des vom Vater geerbten Handelshauses inne. Traumatisiert wurde sie durch den Verlust ihrer indischen Geliebten Atisha, die als Sati beim Tod ihres Ehemanns mit dessen Leichnam verbrannt wurde, ohne dass Cam es verhindern konnte. Daraufhin verließ sie Indien und entschied sie sich für ein selbstbestimmtes Leben auf dem europäischen Festland, lebte als Malerin in der französischen und italienischen Kunstszene.
Zu Beginn der Romanhandlung kehrt sie 1848 nach London zurück. Der Etikette gehorchend, begibt sie sich damit in den Schoß der Familie unter die Aufsicht von Onkel und Tante, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Camiel in die höhere Gesellschaft einzuführen. Der Nichte fällt es allerdings schwer, den strengen Konventionen der Oberschicht zu genügen. Weder kennt sie die Regeln, noch ist sie bereit, ihre Eigenständigkeit kampflos aufzugeben.
Julia Norton dagegen ist eine junge Ehefrau, die von einer ganzen Reihe Fehlgeburten gesundheitlich geschwächt ist und durch regelmäßige Laudanumverordnungen ihres Hausarztes ruhig gestellt bzw. in die Abhängigkeit getrieben wurde. Sie wirkt zu Anfang zerbrechlich, fürchtet sich, den Erwartungen ihres deutlich älteren Ehemannes Roderick, eines aufstrebenden Juristen, nie genügen zu können. Und doch beginnt sich in ihr Widerspruchsgeist zu regen, der ebenso wenig zu zähmen ist wie ihre widerspenstigen Locken.
Als Camiel Le Blanc sich in Julia Norton verliebt und diese Liebe auf das heftigste erwidert wird, muss sie sich wider Willen in Konventionen fügen und ist bereit, beim großen Versteckspiel mitzumachen, auch wenn ihr das oft widerstrebt. Wesentlich virtueller spielt eine weitere Protagonistin mit den Erwartungen der Umwelt: Die schöne Virginia gilt gemeinhin als leuchtendes Vorbild einer jungen Frau. Sie macht eine glänzende Partie und schafft damit die perfekte Tarnung für ihre Liebesbeziehung zu Arrah, einer Hausangestellten. Virginia nimmt sich prinzipiell das, was sie will, hat Liebesbeziehungen zu Männern und Frauen. Sie wird mit der Zeit zu einer engen Vertrauten Camiels und unterstützt das Paar auch in einer Krisensituation.
Ein weiterer Handlungsstrang beschäftigt sich mit der Affäre Rodericks zu Isobel, einer reichen Witwe und seiner Klientin. Als diese schwanger wird, ist sie der Gunst ihres Liebhabers vollständig ausgeliefert und wird de facto zu dessen Gefangener.
Natürlich siegt am Ende die wahre Liebe, doch der Roman setzt sich durchaus kritisch mit der Stellung der Frau im viktorianischen Zeitalter oder mit Witwenverbrennung in Indien auseinander. Gezeigt wird, wie gänzlich unmöglich es Frauen ganz unterschiedlicher Kulturen gemacht wird, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Gut recherchiert, mit Liebe zum geschichtlichen Detail wird sehr leichtfüßig eine Geschichte erzählt, in der die eine oder andere bei weitem nicht ganz so konventionell liebt, wie der Schein vermuten ließe.
Besonders reizvoll macht die Geschichte, dass die historischen Figuren der Bront?-Schwestern in die Handlung hineingeschrieben wurden. So liest Julia mit großer Begeisterung den Roman The Tenant of Wildfell Hall und Camiel eröffnet ihr, wer hinter den Pseudonymen der Bellbrüder steht. Die Schriftstellerinnen sind Freundinnen von Camiel, ihre prekäre wirtschaftliche Lage wird thematisiert. Ein äußerst gelungener Schachzug. Kompliment!
www.l-talk.de, Konny
Selten sooo ein schönes Buch gelesen. Ein erstklassiger Schmachtfetzen mit historischem
Hintergrund und einer wunderschönen Liebesgeschichte. Einmal angefangen legt frau
das Buch nicht mehr aus der Hand.
Worum geht’s?
Die Malerin Camiel le Blanc kommt 1848 nach London. Aufgewachsen ist sie in den
indischen Kolonien Englands. Lesbisch ist sie auch, das weiß sie. Ihre ehemalige Geliebte
ist verstorben und geschäftliche Umstände erfordern es, dass sie bei Onkel und Tante in
London einzieht. Tante Angela unterlässt nichts, um die inzwischen 34-Jährige Camiel in
die Londoner Gesellschaft einzuführen und natürlich diversen Herren vorzustellen. Doch
Camiel lernt als Erstes die verheiratete 22-jährige Julia Norton kennen – und verliebt sich in sie. Die Liebe beruht
auf Gegenseitigkeit. Durch einen geschickten Schachzug hat Camiel die Gelegenheit, Julia mehrere Wochen zu
einem Kuraufenthalt zu begleiten. Dort passiert dann, was in lesbischen Beziehungen gemeinhin passiert ;-) Als es
heißt, nach London zurückzukehren, führen unglückliche Umstände von Julias Ehegatten zu glücklichen
Umständen für die beiden Liebenden Julia und Camiel. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann …
Worum geht es wirklich?
Im Buch geht es viel um Zwänge, Enge, Konventionen, um Meinungen anderer und welches Bild frau/man nach
außen abgibt. Das versteht die Autorin Stefanie Ziesewitz gut einzufangen. Auch ist es vor 160 Jahren mit der
Frauenemanzipation noch nicht so weit, und doch gab es sowohl für Dienstbotinnen, Adlige und lesbische Frauen
Schlupflöcher. Diese zu finden, zu beschreiben und zu nutzen ist eine der Stärken der Geschichte. Dass die
Autorin so nebenbei auch berühmte Schriftstellerinnen wie die Schwestern Brontë oder eine der ersten Ärztinnen
Englands wie Elizabeth Blackwell, die lange mit Florence Nightingale zusammenarbeitete, einzuweben versteht,
ist eine weitere Stärke des Buches. Aber vornehmlich geht es um die Liebe, und, das mag für diese Zeit
ungewöhnlich sein, um eine Liebe mit glücklichem Ausgang.
Braucht frau das Buch?
Ja. Ein verregnetes Wochenende mit viel Tee und es gibt nichts Schöneres!
Fazit
Stefanie Zesewitz hat vor 2 Jahren zusammen mit Susanne Leonhardt den Kalender “letsbepink. Der erotische
Women calendar 2011? herausgegeben, der in 2012 leider keine Fortsetzung fand. Dass sie stattdessen (?) dieses
Buch geschrieben hat, ist wunderbar. Es gibt selten Bücher, die sowohl sprachlich als auch vom Spannungsbogen
her so gut geschrieben sind, außerdem eine schöne Liebesgeschichte und einen historischen Kontext in sich
vereinen – solche Werke müssen einfach gelesen werden. Vielleicht folgt auf das Erstlingswerk dann auch eine
weitere Geschichte!
Elke Heinicke für Lesbenring e. V.
Eine Frauenliebe im viktorianischen England verspricht der Klappentext. Liebe, Lust, Leidenschaft, Erfüllung
und Aufregung bietet der Erstlingsroman von Stefanie Zesewitz in der Tat reichlich. Die Malerin Camiel le
Blanc kehrt 1848 nach London zurück und nachdem sie in den Kolonien und in auf dem europäischen Festland
ein recht selbstbestimmtes Leben führen konnte, fällt es ihr schwer, den gesellschaftlichen Konventionen der
Oberschicht zu genügen. Doch als sie sich in die verheiratete Julia Norton verliebt und diese Liebe auf das
Heftigste erwidert wird, ist sie bereit, beim großen Versteckspiel mitzumachen.
Natürlich siegt am Ende die wahre Liebe, doch der Roman setzt sich auch kritisch mit der Stellung der Frau im
viktorianischen Zeitalter oder mit Witwenverbrennung in Indien auseinander. Gut recherchiert, mit Liebe zum
geschichtlichen Detail wird sehr leichtfüßig eine Geschichte erzählt, in der die eine oder andere nicht ganz so konventionell liebt,
wie der Schein vermuten ließe. Besonders reizvoll macht die Geschichte, dass die historischen Figuren der Bront?-Schwestern
in die Handlung hineingeschrieben wurden. Ein äußerst gelungener Schachzug. Kompliment!
Uta Biestmann-Kotte in der Neue OZ online 25.05.2012, 08:35
Ausgabe: Neue Osnabrücker Zeitung
Veröffentlicht am: 24.05.2012
Gay in May: Stefanie Zesewitz las in der Osnabrücker
Thalia-Buchhandlung aus ihrem Roman „Der Duft
von Seide“
UBK Osnabrück
Osnabrück.
„London hat gerade deutlich an Farbe gewonnen.“ Das sagt die in den Kolonien
aufgewachsene Malerin Camiel Le Blanc, als sie der verheirateten Julia Norton vorgestellt wird. Mit
ruhiger Stimme liest Stefanie Zesewitz von der Bekanntschaft der zwei jungen Frauen, die 1848 im
gesellschaftlich akzeptierten Rahmen einer Dinnereinladung ihren Anfang nimmt und sich zu einer
verbotenen Liebschaft entwickeln wird.
„Der Duft von Seide“ heißt der Debütroman der 44-jährigen Hamburger Autorin und Personalreferentin, aus
dem sie in der Thalia-Buchhandlung im Rahmen von Gay in May vier Passagen las.
Mit leiser, ruhiger Erzählstimme führte Stefanie Zesewitz ihr Publikum in die „äußerst spannende“ Zeit des
viktorianischen Englands, in der von Frauen vor allem eheliche Unterwerfung, Mutterschaft und prüde
Sittsamkeit erwartet wurden.
In diese Gesellschaft gerät die selbstbewusste Camiel, die es nicht nur mit Revolver und Reitpeitsche mit
jedem Mann aufnehmen kann, sondern auch die unterdrückte Julia dem kontrollsüchtigen Ehemann Roderick
entzieht.
Weitere Lese-Kostproben handelten von der emanzipierten Ärztin Constance Pearson, die sich gegen
Vorurteile und männliche Überlegenheit durchsetzen muss, sowie von der jungen Virginia Asquith, die ihr
Leben trotz Heirat zwischen Konvention und Selbstbestimmung einzurichten sucht.
Stefanie Zesewitz ist mit ihrem historischen Roman eine spannende wie unterhaltsame Mischung aus
lesbischer Liebesgeschichte und viktorianischem Sittengemälde mit lebendigen Dialogen gelungen, die durch
den Vortrag der Autorin im affektierten oder einschüchternden Tonfall ihrer Protagonisten kurzweilig daherkam.
Mit der Lieblingsstelle ihres Verlegers, in der sich die unerschrockene Camiel mit Waffengewalt einen
gestohlenen Brief zurückholt, ließ die Autorin ihre Lesung schließlich ausklingen: „Das war die
Gutenachtgeschichte.“
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www.stefanie-zesewitz.de
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mobil : +49-174-67 22 528 mail : stefaniezesewitz@arcor.de
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